Emils Besuch der feinen Herren

Ein Gastbeitrag von Christian
Über Silvester fliegt HLX Emils Freunde Christian und Ashok in nur einer Stunde von Hannover (kalt, Regen) nach Paris Orly (kalt, Regen). Zwar alles nicht zum Taxipreis, aber trotzdem ne ganze Ecke billiger als die Deutsche Bahn.

Dank Emils genauen Beschreibung finden Christian und Ashok ohne Schwierigkeiten den Orlybus, der sie vom Flughafen direkt ins 14e Arrondissement bringt. Dort erwartet Emil die beiden an der Bushaltestelle und sie folgen ihm ins Cité Universitaire. Emil wohnt in einem kleinen, aber sauteuren Zimmer. Er hat ein Waschbecken, ein Feldbett und einen tausend Jahre alten Tsch, auf dem ein tolles französisches Frühstück gedeckt ist. Emil setzt Teewasser auf und lässt Ashok und Christian von ihrem Flug und der Busfahrt erzählen.

Dann macht Emil mit ihnen einen kleinen Rundgang über das Gelände. Sie sehen die vielen verschiedenen Häuser der Nationen, Tennisplätze, Parkanlagen und viele Jogger und fühlen sich selbst auch ein bisschen wie hochbegabte Elitestudenten. Mit der RER geht’s dann ins Zentrum zu den Grands magasins. Bei Printemps gibt es tolle Klamotten und von ganz oben hat man einen tollen Blick über ganz Paris.

Anschließend zeigt Emil seinen Gästen eine gute französische Imbissbude im angesagten Viertel rund um die Rue Oberkampf. Sie essen Pommes und ein heißes Baguette. Dazu eine Dose Orangina. Nach der Stärkung fahren sie auf die Aussichtsetage des Tour Montparnasse. Auf windigen 209 Meter beobachten sie, wie die Nacht über Paris hereinbricht.

Am nächsten Tag holt Emil neue Gäste vom Busbahnhof ab. Christian kauft währenddessen Frühstück ein. Als Susanne, Niels und Henne eintreffen, wird es eng in Emils Zimmer. Es muss in zwei Schichten gefrühstückt werden, da es nicht genug Stühle und Teller gibt. Ashok und Christian fahren dann zum Montmartre. In der Bastille Sacré-Cœur sprechen sie ein Gebet bzw. stöbern im Shop. Draußen treffen sie dann auf die anderen vier und gehen nach langer Sucherei in einem nordafrikanischen Couscous-Restaurant essen. Mit Henne fahren Ashok und Christian dann raus ins Hochhausvierte La Defénse. 260 Läden bieten Abwechslung. Am besten gefällt es ihnen bei TOYS”R”US.

Abends betrinken sich Emil, Christian und Ashok ordentlich und fahren dann zum Club Flash Door. Da sie mehrmals mit der Metro umsteigen müssen, trinken sie auf dem Weg noch ein Grolschbier in einer Arbeiterkneipe und ein Dosenbier an einem Araberladen. Emil erklärt seinen Gästen, dass das Flash Door gar nicht Flash Door heißt sondern “Flèche d’Or”. Ist eh egal, denn der Heckenpenner an der Tür lässt sie nicht rein. Also trinken die drei noch ein Dosenbier aus einem Inderladen und versuchen dann ihr Glück im nächsten Viertel. Auf dem Weg dahin landen sie noch in einer kleinen Bar, in deren ersten Etage gut die Post abgeht - für eine geschlossene Gesellschaft. Endlich erreichen sie dann einen heißen Elektroschuppen. Bevor sie reingehen, essen sie noch ein Panini und Christian legt gleich noch ein Crêpes nach. “Haha, was soll der Geiz?”

Drinnen klingt es ganz fantastisch. Nachdem die Herren ihre Jacken der Garderobe anvertraut haben, zieht es sie direkt auf die laute, elektronisch stampfende Tanzfläche. Der Club tanzt. Etwas später hängen sie noch auf einem Sofa rum und kommen zu dem Schluss, dass der Club nur aus verrückten LSD-Abhängigen besteht, die keine drei Wörter englisch können. Sie sprachen aber auch nur mit einem.

Am nächsten Tag - dem letzten Tag des Jahres - kucken sich Ashok und Christian noch das weitere Pflichtprogramm an und treffen sich dann mit dem Rest der Gruppe im Supermarkt, um für den Silvesterabend im Maison Heinrich Heine einzukaufen.
Ihr Beitrag zum großen Buffet sind Baguette, Camembert, 36 Flaschen Kronenbourg und zwei Flaschen Vodka. Glücklichweise haben die anderen Erasmusstudenten noch schöne Salate und andere tolle Köstlichkeiten für das Buffet zubereitet. Sie trinken, essen und trinken und fahren dann alle zusammen zum Eiffelturm. Die Idee hatte ganz Paris. In der Metro ist es so eng wie nach einem Fußballspiel. Um Mitternacht funkelt der Eiffelturm, alle jubeln und prosten. Ein Feuerwerk gibt es nicht.

An der Bastille landen Emil und seine Gäste im einzigen Club, der nicht 50 EUR Eintritt verlangt. Emil, der sich an die französischen Alkoholpreise gewöhnt hat, kauft sich ein Bier für 10 EUR. Ashok und Christian holen zwei Runden B52 und sind danach für kurze Zeit wieder im Jahr 2006. Im nächsten Club holt sich Emil, der sich an die französischen Alkohlpreise sehr gewöhnt hat, einen Cocktail nach dem anderen und parliert mit Erasmusfreunden an der Bar. Ashok und Christian unterhalten sich mit algerischen Autoschiebern im holprigen französisch und trinken besser erstmal nichts mehr. Irgendwann reicht’s dann und Ashok, Henne und Christian fahren mit der RER nach Hause. In Paris größter Metrostation Châtelet Les Halles geht Ashok verloren und ist auch telefonisch nicht zu erreichen. Henne und Christian wissen nicht, was man jetzt machen könnte und fahren schulterzuckend müde nach Hause. Emil kommt als letzter nach Hause und fragt die anderen, wo Ashok steckt. Im Halbschlaf wird ihm erklärt, dass Ashok einfach unauffindbar weg ist. Emil versucht noch ein paar Mal, Ashok anzurufen und schläft dann auch ein.

Am nächsten Tag wacht Christian gegen Mittag auf und sieht, dass Ashok wieder da ist und schläft dann weiter bis Nachmittag.
Der Neujahrstag beginnt für alle spät und gesundheitlich stark angeschlagen. Ashok erklärt seinen Freunden, dass er sich in der Metrostation kurz hinsetzten wollte und dann wohl für ein paar Stündchen eingeschlafen sein muss. Alles halb so wild.

Emil, Ashok und Christian essen im 14e Arrondissement noch einen Döner mit Pommes und nehmen um acht Uhr den Orlybus zum Flughafen und fliegen zurück nach Hannover.

Es hat beiden ganz wunderbar gut und super toll bei Emil gefallen, der sich auskennt wie kein zweiter und der sich sehr viel Mühe gab, dass Ashok und Christian sein Paris auch so toll finden wie er.

Ferien

LimmerstrMorgen Abend werde ich in den Bus steigen und nach Hause fahren. Nocht nicht ganz, sondern nur über die Weihnachtstage. Ich freue mich schon sehr, bin gespannt wie es ist mal wieder nach Hannover zu kommen. Was ich machen werde:
Fahrrad fahren! Mit meinem roten Hollandrad über die Limmerstr fahren.
Zu Fuß über die Limmerstr gehen und zählen wie viele Leute ich vom sehen kenne.
Gucken was im Apollo läuft.
Falaffel bei Rissani und 1Euro Pizza bei Pizza Pi essen.
Beim Bio Bäcker kein Baguette sondern ein Brot kaufen.
Frühstücken gehen im Café K oder woanders.
Guten Morgen sagen.
Zu Fuß von Linden in die Nordstadt über die Ihme und durch den Park gehen.
Üstra fahren!!!
In der Straßenbahn endlich wieder türkisch hören und auch sonst alles verstehen.
Lena, Freunde und Familie treffen.
Am 25. zu Soulovely gehen.

Abkürzungen

Alles wird immer abgekürzt. Folgende Abkürzungen hab ich mir gestern in EINER Vorlesung notiert.
DGF DSU DSR DGD ZUS ZFU DSI DRES DCTP FCTVA TVA RMI TOS FSRIF APL.
Wahrscheinlich hab ich nicht mal die Hälfte mitbekommen. Es ging um Management und Finanzierung.
Heute hatte ich mal wieder eine “Diktatvorlesung”. Der Prof erzählt und die Studenten schreiben alles mit. Wenn jemand einen Satz nicht schnell genug mitschreiben konnte, meldet er sich und bittet um Wiederholung.

Soirée Nikolaus

Letztens war ich in einer Markthalle nahe vom Gare du Nord unterwegs. In der Markthalle habe ich einen Laden gefunden, mit dem Namen “Tante Emma Laden”. Hab mich ganz schön gewundert als ich davor stand. Im Tante Emma Laden gibt es deutsche Spezialitäten von Ahoi-Brause bis Flensburger. Ich hab Glühwein, Spekulatius und Stollen gekauft. Ist schon alles leer, da wir gestern in meinem Zimmer einen kleinen Nikolaus Abend veranstaltet haben. Drüben im deutschen Haus haben die Residenten ihre Schuhe vor die Tür gestellt und es gab ein paar Nüsse für jeden. Ein Adventskranz steht aber auch da nicht rum.
So, gleich landet wieder ein Flieger aus Hannover.

Besuch

Lena und EmilHatte nicht viel Zeit zu schreiben, da ich ständig Besuch hatte. Jetzt werden allerdings auch nicht viele Zeilen entstehen, aber es gibt jede Menge Fotos.
Rosa war für ein paar Tage da, danach Lena und heute ist Cesur nach 4Tagen Paris wieder abgereist. Mit Rosa war ich, wie angekündigt, das erste Mal während meines Aufenthaltes am Eiffelturm und oben drauf. Es ist dort bedeutend leerer als im Sommer und man kann sofort nach oben wenn man die Treppen nimmt. Lena war ja schon das zweite Mal hier und wir haben wieder tolle Tage verbracht. Mit Cesur hatte ich den ersten Gast, welcher vorher noch nie in Paris war. Neben den großen Sehenswürdigkeiten haben wir auch das arabisch, türkische Paris erkundet. Wir waren im türkischen Viertel, welches ich endlich entdeckt habe, essen, waren in einer schönen Moschee (Mosquée de Paris) und haben abends im arabischen Café Wasserpfeife geraucht und Tee getrunken. Die Moschee hat Frankreich, zum Dank an die Nordafrikaner, für ihren Einsatz im 1. Weltkrieg gebaut.., sie wurde 1925 eingeweiht. Im arabischen Café hat mich der irakische Besitzer für einen Franzosen gehalten, vielleicht weil ich bis dahin nicht soviel gesprochen hatte.. Außerdem waren wir in mehreren Crêperien und haben ständig irgendwo gesessen und Café getrunken. Die kommenden Tage werde ich von morgens bis abends studieren und am Donnerstag dann André und Nadine, meine nächsten Gäste aus Hannover, mit Baguette und Wein empfangen.

Dienstag

Heute war ich nach längerer Abstinenz mal wieder in Bobigny, meiner Fakultät einen Besuch abstatten. Mein Status ist dort gerade etwas unklar, weshalb ich erstmal einige administrative Dinge mit einigen Sekretärinnen erledigen musste. Eigentlich bin ich ins dritte Studienjahr eingestuft. Das dritte macht aber gerade so eine Art Praktikum und es gibt keine Kurse, weswegen ich den Kursen vom ersten Jahr folgen muss. Das mache ich ab jetzt. Danach bin ich anstatt mit dem Bus zu fahren zu Fuß durch die Banlieu gelatscht und hab abgebrannte Mülltonnen und komische Hochhäuser fotografiert. Nachmittags bis Abends bin ich dann wieder meiner derzeitigen Lieblingsbeschäftigung nachgegangen, zu Fuß ziellos durch die Gegend laufen. Irgendwo aus der Metro aussteigen, durch die Straßen laufen, gucken, in einen vorbei kommenden Bus einsteigen, irgendwo wieder aussteigen, interessante Viertel genauer anschauen, Sachen die ich behalten will aufschreiben. So bin ich vorhin also im arabischen Viertel gelandet, welches irgendwann zu einem afrikanischen wurde. Die engen, abendlichen Straßen voll mit Menschen. Es wurde schwarz gegrillter Mais von Kohletonnen verkauft oder gekochter aus Plastiktüten, kleine, lila Früchte oder Marlboro (drei Schachteln 10 Euro), gefälschte Marken-Ledersachen und gebrauchte Klamotten auf Motorhauben. Ich bin vorbei gekommen an Läden nur mit Gewürzen, an Läden mit bergeweise frischer Minze, Läden nur mit afrikanischen Musikvideos, Läden mit afrikanischen Stoffen und an Läden mit allem möglichen. Während dessen hab ich mir was zu Essen gekauft was ich nicht kannte, hauptsache kein Fleisch und eine Dose Orangina. Außerdem gesehen, hab ich einige Hotels, welche allesamt etwas heruntergekommen wirken aber trotzdem “Grandhotel”, “Deluxe” und “Firstclass” heißen und teilweise sogar ein Schild “Complet” (ausgebucht) an der Tür hängt. -In einem davon haben wir bei einem früheren Aufenthalt schon mal übernachtet und wurden vor der Tür fast mit einem Gürtel verprügelt.;-)

11.November

EiffelturmDer 11. November ist in Frankreich ein Feiertag. Während in Deutschland der Karneval eröffnet wird, gedenkt Frankreich dem Waffenstillstand von 1918. Das bedeutet, es hängen überall Fahnen rum, sogar die Linienbusse sind beflaggt. Die Champs-Elysées ist von unten nach oben, auf beiden Seiten mit Fahnen behangen und unterm Triumphbogen hängt ebenfalls ein riiiesiges Stück blau, weiß, roten Stoffes. Die meisten Läden haben trotzdem auf. Ich las, dass Jaques Chirac eine Ansprache hält, habs aber leider verpasst und bin statt dessen auf einer palästinensischen Kundgebung gelandet, wo auch viele Fahnen geschwenkt wurden.
Außer in Frankreich wird der 11. November noch in den USA, Großbritannien und Belgien gefeiert. Offiziellen Angaben zufolge, leben in Franreich noch 4 Teilnehmer des 1. Weltkrieges. Mit 107 Jahren der jüngste unter ihnen, wurde auch zu den Feierlichkeiten am Arc de Triomphe erwartet. Der letzte Überlebende wird ein Staatsbegräbnis erhalten.

Meine Nachbarn

vietnamesische MitbewohnerIch hab hier mehrere vietnamesische Mitbewohner/innen, die oft ganz viel kochen um im Zimmer zusammen zu essen und zu quatschen. Den Geruch von asiatischer Kochkunst und den vietnamesischen Dialekt kenne ich inzwischen sehr gut. Gestern Abend stand ich in der Küche und war gerade dabei zu kochen, als Win meine Zimmer-Nachbarin kam und mich fragte ob ich mit ihnen essen wolle, -jetzt sofort. Eigentlich wollte ich mich rausreden, da ich gerade erst nach Hause gekommen bin und die Kartoffeln schon kochen und so weiter. Hat zum Glück nicht geklappt, ich hab die Kartoffeln fertig gekocht, hab sie weg gestellt und bin rüber gegangen. Vor der Tür standen schon eine Menge Schuhe und Latschen, ich hab meine also auch ausgezogen und alle haben sich gefreut, dass ich den ersten vietnamesischen Brauch schon mal verstanden habe. Auf dem Boden, um einen Tisch herum sitzend mit jeder Menge Essen, muss ich als nächstes erklären, dass ich Vegetarier bin und was das überhaupt ist, -fanden alle sehr schade. Auch kein Fisch? Auch kein Rind? Und was ist mit Muscheln? Bei Muscheln musste ich dann kurz überlegen…
Gut, dass ich in der Lage bin mit Stäbchen zu essen, sonst hätte ich mir ne Gabel holen müssen. Stäbchen heißen auf französisch übrigens “Baguettes”, haben ja auch eine gewisse Ähnlichkeit mit den langen Weißbrotstangen. Wenn ich mir nicht selber nachgenommen habe hat mein Nachbar dies getan und mir alles mögliche in die kleine Schüssel gefüllt. Scharf, süß, sauer, eingelegt, gekocht, getrocknet, groß, klein, heiß, kalt. Ich war wohl auch der erste, der aufgehört hat zu essen.

Danach habe ich mich noch mit Hannah und Carry, -zwei Britinnen und Micha meinem deutschen Sozialarbeitskollegen getroffen, um ins “Favela Chic”, einer brasilianischen Bar, zu gehen. Die Getränke wie immer sehr teuer (6 Euro für ne Flasche Bier) aber Musik, Einrichtung und Leute nett. Ein toller Abend von Asien über Europa nach Südamerika.

Eiffelturm

Zwei Monate sind vergangen und ich fühle mich wie zu Hause. Da die Stadt wirklich nicht so groß ist, trifft man sogar schon Leute die man kennt, wenn auch manchmal nur vom Sehen. Innerhalb der Ringautobahn (Boulevard Périphérique), welche das Stadtgebiet mit seinen 20 Arrondissements umschließt, hat Paris nur knapp über 2.000.000 Einwohner, während es mit den angrenzenden Departements ca. 12.000.000 sind. Inzwischen kann ich sagen, dass ich mich wirklich eingelebt habe, mal einmal davon abgesehen, dass ich deutsche Vorlesungen immer noch besser verstehe. Genau gesagt, ist mein französisch nach wie vor nicht besonders flüssig aber die Verständigung mit anderen Erasmus Studenten klappt gut und mit Franzosen bin ich nicht so viel unterwegs. Vorgestern habe ich meine Sprachkenntnisse beim Friseur testen müssen, hat auch geklappt. Der Friseur, ein älterer Asiate, war so begeistert von seinem eigenen Schnitt, dass er mich hinterher mit seiner Digitalkamera, von vorne, von hinten, von der Seite und während seine Kollegin mich föhnt, geknipst hat. Der Schnitt hat ziemlich lange gedauert und wurde mit einem Griff in den riesigen Gel-Pott vollendet. Ich hab ganz normale, kurze Haare und sehe aus wie immer. Auf jeden Fall hat er sich gefreut und es war ziemlich billig.
Trotz der schon vergangenen zwei Monate, war ich noch nicht am Eiffelturm. Das werde ich mit meinem nächsten Besuch machen. Wenn sich vor Mitte November niemand anders mehr ankündigt wird das Rosa sein.:-)

Wochenende und Nuit Blanche

Zunächst einmal: Am Freitag habe ich meine Monatskarte für drei Zonen, Monat Oktober verloren. Sehr doof!!! Man muss sein Ticket IMMER in einen Schlitz stecken, raus nehmen, Drehkreuz und Tür passieren, Karte wieder ins graue Klapp-Etui stecken und in die Hosentasche. Ich glaub, ich hab sie, in Gedanken vertieft und mit Musik im Ohr, in der Maschine stecken lassen… Hab es dann natürlich gemerkt als ich wieder an die Oberfläche wollte, mein Etui aus der Tasche genommen hab und keine Karte mehr drin war. Danach bin ich sofort zurück zur Station und hab am Schalter alles erzählt, dafür reicht mein französisch immerhin schon. Hat sich aber nichts ergeben, am Montag kann ich es nochmal bei einer zentralen Fundstelle versuchen.

Danach bin ich dann trotzdem noch in den Louvre zu meiner eigentlichen Verabredung gefahren. Der Louvre ist jeden Freitag ab 18 Uhr für Studenten umsonst. Unter der Glaspyramide und in den umliegenden Gebäuden erstreckt sich dieses riesige Museum über viele Etagen und ist wirklich beeindruckend. Mona Lisa “la Joconde” habe ich natürlich auch in die Augen geschaut, ein kleines Bild hinter einer Glasscheibe umringt von Leuten, aber sehr schön:-) Fotos habe ich an dem Abend keine gemacht, aber Mona Lisa darf man eh nicht knipsen und außerdem kennt sie ja ein Jeder. Danach waren wir, drei Deutsche und eine Engländerin, noch an der Bastille zum Bier trinken. Da die Metro gegen halb eins dicht macht, muss man sich Nachts immer auf die Suche nach dem richtigen Nachtbus machen.

Am Samstag hat in Paris die 5. “Nuit Blanche” stattgefunden. Die ganze Nacht, bis sieben Uhr Morgens, Kunst, Musik und Menschenmassen. Der Transport war zwar umsonst, gut für mich, aber sehr undurchsichtig. Also sind wir hauptsächlich im “Quartier du Centre/ Marais” geblieben. Hier ein Link: http://www.nb2006.paris.fr/marais/index.html Bevor wir in die Nuit Blanche gestartet sind, war noch eine Geburtstags-Privatparty mit englischen, französischen und deutschen Gästen. Es gab viel Essen und Trinken, die Kommunikation war durcheinander in allen drei Sprachen und auch die Geburtstagslieder wurden in allen Sprachen, plus schwedisch, gesungen. Zur Nuit Blanche sind alle gemeinsam aufgebrochen, die große Gruppe hat allerdings nicht all zu lange gebraucht um sich in mehrere aufzuteilen. Auf jeden Fall eine tolle Veranstaltung und eine lustige Nacht.